Symptome & Ursachen
Chronische Infektionen
Chronische Infektionen, wie z.B. die Borreliose, stellen eine besondere Herausforderung in der medizinischen Praxis dar. Sie erfordern eine sorgfältige Diagnostik und einen individuellen Behandlungsansatz.
Die Diagnose chronischer Infektionen basiert auf einer Kombination aus medizinischen Untersuchungen und differenzierten Labortests.
Diagnostische Herausforderungen
Die Diagnose der chronischen Borreliose ist oft schwierig, da:
- Keine einzelne Untersuchung als beweisender Krankheitsmarker existiert
- Standardserologische Tests, wie ELISA oder Western Blot, häufig falsch-negative Ergebnisse liefern können
- Symptome vielfältig und unspezifisch sein können
Hieraus ergeben sich verschiedene, mögliche Untersuchungen:
- Bei der Borreliose wird ein zweistufiges, serologisches Verfahren angewandt: zunächst ein Screening-Test (ELISA), gefolgt von einem spezifischeren Western Blot
Bei weiterhin unklarer Befundlage:
- Ein hochsensitiver ELISPOT-Test zur Messung der T-Zell-Reaktionen gegen Borrelien
- Ein Lymphozyten-Transformations-Test (LTT): Er misst die Aktivierung von T-Lymphozyten durch Borrelien-Antigene
- Eine Untersuchung der positiven CD57-Zellen: erniedrigte Werte können auf eine chronische Infektion hindeuten, da die sogenannten Killerzellen im Körper nicht in ausreichender Menge vorhanden sind
- Ein TickPlex-Test: Zum Nachweis von Persistern, so genannten „schlafenden Bakterien“, die auch eine Antibiotika-Behandlung überstehen können und Koinfektionen, die ähnliche Symptome aufweisen können wie Borrelien, wie zum Beispiel Babesien, Bartonellen, Ehrlichien, Rickettsien, Coxsackie-Viren, Epstein-Barr-Viren, humane Parvoviren und Mycoplasmen.
- Eine Liquordiagnostik: Bei Verdacht auf eine Neuroborreliose wird eine Untersuchung des Liquors durchgeführt.
- PCR-Tests und Test-Kulturen: in bestimmten Fällen können diese Methoden zur frühzeitigen Erregeridentifikation eingesetzt werden