Schilddrüsen-
erkrankung

Symptome & Ursachen
Krankheitsbild DZIP, Stoffwechselstörung, Autoimmunerkrankungen, Schilddrüsenerkrankung

Schilddrüse – das unterschätzte Organ

Sie fühlen sich müde, antriebslos und abgeschlagen? Sie bekommen ihr Gewicht nicht in den Griff? Sie haben das Gefühl morgens nicht in die Gänge zu kommen? Dann kann auch eine Erkrankung hierfür ursächlich sein. Eine weit verbreitete Erscheinung: Ab dem 45. Lebensjahr finden sich bei jedem dritten Bundesbürger Veränderungen an der Schilddrüse und in Folge zu Erkrankungen an dieser.

Definition

Schilddrüsenerkrankungen sind Krankheiten, welche die Schilddrüse und die Wirkung der Schilddrüsenhormone betreffen. Erkrankungen der Schilddrüse können nach mehreren Bereichen eingeteilt werden, die sich überschneiden, da viele Schilddrüsenerkrankungen auch funktionelle Folgen haben. Nach Funktion kann man zwischen Über- und Unterfunktion unterteilen. Wenn man die Ursachen betrachtet, so finden sich Autoimmunerkrankungen oder entzündliche Erkrankungen. Aber man kann sie auch hinsichtlich Größenzunahme oder Tumoren klassifizieren.

Symptome

Da die Ursachen oder die Funktionslage sehr unterschiedlich sein können, finden sich auch sehr vielfältige Symptome.

 

Vergrößerung der Schilddrüse

Lange Zeit spürt man keine Symptome, aber wenn der Kragenknopf bei gewohnter Kleidung enger wird oder sogar schon Symptome wie Heiserkeit, häufiges Räuspern, Atem- oder Schluckbeschwerden vorhanden sind, können das Zeichen dieser Erkrankung sein.

 

Überfunktion und Unterfunktion

Die Schilddrüse kann nicht nur vergrößert oder knotig sein, sondern sie kann auch in ihrer Funktion gestört sein. Dann produziert sie entweder zu viele Hormone (Überfunktion) oder zu wenige (Unterfunktion). Beides beeinflusst den Stoffwechsel, der entweder gesteigert ist und mit Symptomen wie Nervosität, gesteigertem Appetit und Gewichtsabnahme verbunden ist, oder aber der Stoffwechsel ist vermindert und es treten Symptome wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit und grundlose Gewichtszunahme auf.

Klinische Zeichen einer Hyperthyreose sind u.a.:

  • Unruhe, Nervosität, Erregung und Hyperaktivität
  • Schlafstörungen
  • Wärmeintoleranz mit erhöhter Schweißneigung
  • Arrhythmien, z. B. Vorhofflimmern und Sinustachykardien
  • Arterielle Hypertonie, hohe RR-Amplitude
  • feinschlägiger Tremor
  • Gewichtsverlust mit großem Appetit
  • Muskelschwäche
  • Erhöhte Stuhlfrequenz bis hin zum Durchfall
  • Menstruationsstörungen
  • Alopezie

Zeichen der Hypothyreose sind:

  • Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtszunahme
  • Trockene rauhe Haut
  • Kälteintoleranz
  • Haarausfall
  • Bradykardie
  • Myxödem
  • Obstipation
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Morgendliche Anlaufschwierigkeiten
  • Erschöpfung

Die Hashimoto-Thyreoiditis – eine der häufigsten Autoimmunstörungen!

Bei der Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt. Bei dieser Erkrankung kommt es infolge eines fehlgeleiteten Immunprozesses zur Zerstörung des Schilddrüsengewebes durch T-Lymphozyten. Darüber hinaus werden Antikörper gegen schilddrüsenspezifische Antigene gebildet. Diese Krankheit wurde nach dem japanischen Arzt Hakaru Hashimoto (1881 – 1934) benannt.

Ursachen

Ursache einer Schilddrüsenveränderung ist oft Jodmangel. Dadurch kann es zu einer Vergrößerung der Schilddrüse kommen, auch Struma oder Kropf genannt.

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist dagegen eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen des Menschen und die häufigste Ursache der primären Schilddrüsenunterfunktion. Die Häufigkeit wird mit etwa 8 – 10 % der Bevölkerung angegeben. Frauen erkranken deutlich öfter als Männer (Verhältnis ca. 8:1 bis 10:1). Die Veranlagung für Hashimoto wird vererbt (d. h. es finden sich familiäre Häufungen), es kommt jedoch nicht zwangsläufig in jedem Fall zum Ausbruch der Krankheit. Bisherige Beobachtungen zeigen, dass die Hashimoto-Thyreoiditis häufig im Zusammenhang mit hormonellen Umstellungen (Pubertät, Entbindung, Wechseljahre), aber auch infolge von Belastungssituationen ausbrechen kann. Auch Störungen auf immunologischer Ebene durch Allergien oder Umweltfaktoren scheinen einen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf zu nehmen.

Darüber hinaus gibt es weitere vielfältige Ursachen, von Entzündungen, Tumoren bis zu Umweltschadstoffen, die als sogenannte endocrine disruptors die Wirkung an den Rezeptoren der Hormone verändern können.

Therapie

Auf Basis unserer jahrelangen Erfahrungen haben wir eine differenzierte Diagnostik entwickelt, um Schilddrüsenerkrankungen aufspüren zu können.

Wir setzen darauf, die Ursachen zu erkennen und diese zu behandeln. Die Behandlung richtet sich dann nach den klinischen Erfordernissen und dem jeweiligen Grundprobleme. So behandeln wir die Autoimmunerkrankung der Schilddrüse nicht ausschließlich über eine Hormonersatztherapie, sondern kümmern uns auch um das Immunsystem, welches im Entstehungsprozess beteiligt ist.